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BALKAN FLAKE

Samuel Gawith - BALKAN FLAKE

Nachdem ich, wiederum durch Uli (danke dafür!) in den Besitz einer kleineren Menge dieses relativ neuen VA-Latakia-Flakes aus den gelobten Lakelands gekommen bin und diese aufgeraucht hatte, bestellte ich sofort einen 500g-Bulk-Pack (diese werden von Synjeco neuerdings in Silberfolie eingeschweißt ausgeliefert) um den Tabak ausgiebiger probieren zu können.

Nach dem Öffnen der Packung erscheinen die, von anderen Flake-Tabaken des gleichen Herstellers gewohnten, 6 Zoll langen und ca 1,5 mm dicken Flakescheiben, von dunkelbrauner Farbe mit einigen hellen Sprenkeln. Die Scheiben des BALKAN FLAKES sind von einer aussergewöhnlich festen Konsistenz, ähnlich denen des NAVY FLAKES des gleichen Herstellers, aussergewöhlich deshalb, da Latakia-Flakes üblicherweise von einer eher lockeren Konsistenz geprägt sind. Sie neigen beim Entnehmen aus der Verpackung sehr leicht dazu, zu zerfallen, davon ist bein BF ebenfalls nichts zu merken. Der Feuchtigkeitsgehalt der Flakes schien mir auch hier etwas zu üppig geraten, deshalb ließ ich den Tabak erst eine Nacht und einen Tag etwas ablüften, was sich im Nachhinein ebenfalls als richtig bestätigte.

Dann die erste Geruchsprobe an den dunklen Scheiben: Der unverwechselbare Latakia-Duft, dunkel, erdig und ledrig drängt sich in den Vordergrund. Herrlich! Eine Aromatisierung kann ich auch nach längerem Schnuppern nicht feststellen! Vom sonst so typischen Geruch eines VA ist dagegen nichts wahrzunehmen.

Der Hersteller beschreibt den Tabak wie folgt:

This Tobacco is the creation of the "Tobaccomaster" of Samuel Gawith!! A beautyful Virginia Flake with 30% of Latakia. You will enjoy the traditional taste of a Virginia Flake, with the carachteristic taste of latakia, which you are used from the "English Mixtures".

Nun zum Stopfen der Pfeife: Bedingt durch die, schon weiter oben erwähnte Festigkeit der Flakescheiben, was darauf schliessen lässt, dass der BALKAN FLAKE der gleichen Heisspressung, wie die bereits beschriebenen Sorten NAVY FLAKE und FULL VIRGINIA FLAKE unterzogen wird, scheidet die "Knick-Falt"-Methode beim Stopfen der Pfeife von vorneherein aus. Auch das Zerrupfen der Flakes in kleine Stückchen bringt nicht den gewünschten Erfolg, der Tabak ist in dieser Form auf Dauer nicht am Glimmen zu halten. Rubbelt man hingegen die Flakescheiben sorgfältig, nachdem man sie zuvor einige Zeit (in etwa 24 Stunden) ablüften lies, zwischen den Handfächen auf sind die Probleme beseitigt und das Stopfen der Pfeife geht, wie üblich nach der "Achim Frankschen Stopfmethode", leicht von der Hand.

Ebenso leicht ist nun das Entzünden des Tabaks, nach zwei- bis dreimaligem Feuern glimmt die gesamte Oberfläche und sofort macht sich ein wirklich satter Latakia-Duft im Zimmer und ein ebensolcher Geschmack im Mund breit. Nach einigen Zügen ist auch der natürsüsse VA ganz im Hintergrund zu erschmecken. Diese Geschmacksnuancen verstärken sich nun Zug um Zug, natürlich ohne jedoch den kräftigen Latakia-Geschmack verdrängen zu können! Von einer Aromatisierung kann ich nichts erschmecken. Für mich besteht hier kein Zweifel: aus dem, ebenfalls hervorragenden, FULL VIRGINIA FLAKE enstand durch Beimischung von Latakia der BALKAN FLAKE. Ich bin begeistert! Leicht und mild legt sich der Latakia-VA-Geschmack auf Zunge und Gaumen. Ein, durch Unachtsamkeit des Rauchers verursachtes, Heissrauchen nimmt der Tabak nicht übel - Zungenbrand und Gesottere in der Pfeife gibts hier nicht, auch neigt der Tabak zu keiner Zeit der Füllung zur Bitterkeit. Für mich immer ein Zeichen für die Verwendung von hochwertigsten Grundtabaken. Die Pfeife lässt sich, begleitet von gelegentlichem leichtem Nachstopfen und auch gelegentlichem Nachfeuern, welches dem Geschmack aber keinerlei Abbruch tut, problemlos bis zum Boden durchrauchen, übrig bleibt eine, mit einigen unverbrannten Krümeln durchsetzte graue Asche.

Fazit: Daumen hoch! Wieder ein Flake aus dem Hause Samuel Gawith der mich voll überzeugt. Auch hier gilt: Genuss pur! Den Nikotingehalt stufe ich an der unteren Grenze von Stark ein, denn eine Pfeife mit grossem Füllvolumen geraucht, wirkt stark sättigend! Ein herrlicher und, wenn sorgfältig aufgerubbelt und gestopft, unkomplizierter Tabak, ob für den ganzen Tag, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich rauche ihn auch am Vormittag. Die Raumnote, stark geprägt vom Latakia, wird sicherlich den einen oder anderen Raucher in gewisse Argumentationsnöte bringen, aber Pfeifenraucher sind in dieser Hinsicht ja erfinderisch!.

© 30.05.2004 by Klaus Buhles



Samuel Gawith - BALKAN-FLAKE - ZUSATZ

Wie schon weiter oben beschrieben sind die Scheiben des BALKAN FLAKES von einer aussergewöhnlich festen Konsistenz, aussergewöhlich deshalb, da Latakia-Flakes üblicherweise sehr locker sind und und beim Entnehmen aus der Verpackung sehr leicht zerfallen.

Diese Festigkeit ist nicht nur das Ergebnis der Heisspressung der Flakes, sondern dahinter steckt, wie ich aus absolut sicherer Quelle erfahren konnte (Dank dafür!), eine geniale Idee:

Dass die Flakescheiben nicht zerbröseln liegt daran, dass nach vielen Versuchen Samuel Gawith darauf kam den Anteil Latakia nicht, wie sonst üblich, als Blatt in den Presskuchen zu stapeln, sondern ihn grob zu zermahlen und ihn dann entsprechend der Menge, also 30 %, sorgfältig zwischen die Virginia-Schichten einzustreuen. Dadurch ist natürlich eine hohe Gleichmässigkeit gewährleistet und das Paket wird wesentlich kompakter als bei der Verarbeitung mittels den befeuchteten und bedampften Latakia-Tabakblättern. Dass die Umsetzung dieser genialen Idee in den Produktionsprozess diesen natürliche wesentlich aufwendiger gestaltet, dürfte wohl jedem klar sein, aber das Ergebnis spricht wohl für sich.

© 13.06.2004 by Klaus Buhles



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